Osterdekoration
Wie die Eier an den Strauch kamenGemeinhin denkt man ja, die Fastenzeit wäre mit dem Karsamstag vorbei. Streng liturgisch betrachtet stimmt das aber nicht. Sie endet nämlich bereits am Abend des Gründonnerstags mit Beginn der Messe. Dennoch fasten Gläubige meistens bis Karsamstag und auch für jene Menschen, die Ostern eher aus traditionellen Gründen denn aus Religiosität feiern, steht vor allem das Osterwochenende häufig mit Einladungen und gutem Essen in Verbindung. Glücklicherweise sorgen einfache Rezepte für Ostern dafür, dass man auch ohne Kochlehre Eindrucksvolles aus der Küche zaubern kann. Den perfekten Rahmen dafür zaubern Sie mit den beliebtesten Elementen der Osterdekoration: darunter der Osterstrauch.

Osterstrauch: Inbegriff der Osterdekoration
Der Osterstrauch ist das Symbol für Ostern schlechthin, so wie der Christbaum für Weihnachten. Schon in vorchristlicher Zeit war es angeblich üblich, im Frühling grüne Zweige ins Haus zu holen. Abgeschnitten von Palmkätzchen, Birken oder Forsythien sollten sie den Neubeginn der Natur symbolisieren und frühlingshafte Freude im Haus verbreiten. Während des Christentums kam eine weitere Bedeutungsschicht dazu. So standen die grünen Zweige auch als Zeichen für Auferstehung, Palmkätzchen sollten außerdem an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern. Diese Zweige mit bemalten Ostereiern, Holzanhängern und Symbolen des Osterfests zu schmücken, ist ein relativ neuer Brauch.
Im Grunde begann alles damit, dass während der Biedermeierzeit (1815 bis 1848) das geschmückte Zuhause an Bedeutung gewann. Es wurde Ort der Familie, des Rückzugs und des Wohlfühlens. Damit einhergehend wuchs auch das Bedürfnis, die eigenen vier Wände zu schmücken. Verschiedene saisonale Dekorationsbräuche entstanden. Darunter der geschmückte Osterstrauch. Er vereinte gleich mehrere Ansprüche: Naturverehrung, Religion und Oster Dekoration. Ausgehend von Süd- und Mitteldeutschland sowie Österreich verbreitete sich der Brauch, bis er in der Nachkriegszeit fester Bestandteil der Osterdekoration wurde.

Der Festtagstafel verleiht er einen besonderen Touch. Je nach Zeit und Dekorationslust kann er von minimalistisch bis opulent jede Stimmung verströmen. Traditionellerweise wählt man Palmkätzchen, die man in eine Vase mit Wasser stellt, als Basis. Daran hängt man nun bemalte Eier - aus Holz, Kunststoff, Styropor oder echte - je nach Lust und Laune. Besonders stilvoll wirkt der Osterstrauch, wenn Sie sich an eine einheitliche Farbpalette halten. Wer's gern fröhlich mag, greift zu einer bunten Mischung. Zusätzlich machen sich auch kleine Anhänger mit Küken, Hasen oder Karotten ganz gut.

Was das Ei mit Ostern zu tun hat
In vielen Familien gehört das Ausblasen und anschließende Bemalen von Eiern zur Ostertradition einfach dazu. Kein Wunder, ist es doch eine durchaus kreative und spaßige Art, gemeinsame Quality Time zu verbringen. Egal, ob man zu Wasserfarben, speziellen Eierfarben, Färbetechniken mit Pflanzen, Wachs oder Filzstiften greift: Das Osterei darf als wesentliches Element der Osterdekoration nicht fehlen. Egal, ob es am Strauch baumelt oder im Nest liegt.

Für die Verbindung zwischen Ei und Ostern gibt es verschiedene Erklärungen. Wie immer sind die Ursprünge nicht mehr ganz so eindeutig festzustellen. Fakt ist, dass das Ei schon in vorchristlichen Zeiten als Symbol für Leben, Fruchtbarkeit und Neubeginn stand. Es hatte damit seinen Platz in vielen Frühlingsritualen. Im Christentum ist während der Fastenzeit der Verzehr von Eiern verboten. Das kümmert aber natürlich Hennen wenig, weshalb sie fröhlich weiter ihre Eier legten. Um diese haltbar zum machen, kochte man sie. Angeblich färbte man die gekochten Eier häufig, um sie von rohen besser unterscheiden zu können. Gleichzeitig sind rote Eier ein christliches Symbol für das Blut Christi. Im Laufe der Jahrhunderte kamen andere Farben, Muster und Techniken hinzu.
Heute sind Ostereier aus unterschiedlichsten Materialien, von Papier über Schokolade bis hin zu Gold, erhältlich. Besonders berühmt sind Sorbische Eier aus der Lausitz in Deutschland. Die mit kräftigen Farben gefärbten Eier werden durch Ätzen und Ritzen aufwändig gestaltet. Jedes Ei ist ein Kunstwerk, das über Generationen weitergegeben wird. Aus der Ukraine kennt man Pysanky. Dabei handelt es sich um Eier, die man mit Mustern, Tierformen und religiösen Symbolen versieht. Sie sind Teil des UNESCO-Welterbes. Die berühmtesten Ostereier der Welt sind mehr als Osterdekoration. Sie sind Meisterwerke der Juwelierskunst: Die Rede ist von den überaus wertvollen Fabergé Eiern, die heute nur noch in Museen bewundert werden können.

Frühling
am Knappenhof



Osterdekoration der Festtagstafel
Ostern ist ein Freudenfest - im Christentum sogar das wichtigste Fest überhaupt. Entsprechend fröhlich und bunt darf man es daher in Sachen Osterdekoration der Festtagstafel und der eigenen vier Wände angehen. Keramik mit typischen Ostermotiven wie Häschen, Küken und Eiern verleihen der Tafel ein gewisses Augenzwinkern. Stilvolle Stoffservietten, wahlweise ebenfalls mit österlichen Motiven bestickt, runden das Ensemble ab. Das Lamm, ebenfalls stark symbolträchtig, findet oft Eingang als köstliche Süßspeise, die relativ einfach selbst herzustellen ist.
Selbstverständlich darf beim Osterbrunch oder der Osterjause auch das Osterkörbchen nicht fehlen. Es ist mit Eiern, Süßigkeiten, Brot und dem Fastentuch gefüllt. Traditionellerweise wird es am Karsamstag während der Ostermesse gesegnet. Apropos Ostermesse: In manchen Haushalten gehört es ebenfalls zur Tradition, eine gesegnete Osterkerze mit einem Kreuz und der Jahreszahl anzuzünden.