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Non-Tracking

Genussvoll leben ohne Optimierungszwang

Heute sind Sportuhren von fast keinem Handgelenk mehr wegzudenken. Nahezu rund um die Uhr überwachen wir unsere Leistung, selbst wenn diese nur darin besteht, den Müll vor die Tür zu bringen. Doch woher kommt das Bedürfnis, Leistung zu messen? Ist der Wunsch nach ständiger Selbstoptimierung nicht eigentlich auch ungesund? Und was bringt die Gegenbewegung Non-Tracking?

Wandern, Non-Tracking

Durch- und Vermessung der Welt

Als Johann Gottfried Seume sich im Jahr 1801 aufmachte, um von Leipzig bis Syrakus auf Sizilien zu wandern, musste die Weltöffentlichkeit erst auf Zeitungsberichte und sein mittlerweile berühmtes Buch "Spaziergang nach Syrakus" warten, um davon zu erfahren. Die Anzahl der Kilometer, die Seume dafür zu Fuß zurücklegte, ermittelte er über altmodische Karten. Das Ergebnis: über 6.000! Kalorien, Schritte, Pulsbereich - all das ist unbekannt. Schließlich war Seume etwa 180 Jahre vor der Erfindung der ersten Pulsuhr unterwegs. Angekommen ist er trotzdem.

Alexander von Humboldt, einer der berühmtesten Entdecker überhaupt, durchstreifte große Teile der Welt, vor allem Südamerikas, zu Fuß. Dabei legte er auch extreme Strecken in den Anden, im Regenwald und in Vulkanlandschaften zurück. Während seiner ausgedehnten Expeditionen sammelte er eine Vielzahl von Daten. Zum Beispiel zur Geologie, Fauna und Flora. Humboldt interessierte sich für so ziemlich alles - außer für sich selbst. Wie viele Schritte er in seinem Leben zurückgelegt hat, wird ein Mysterium bleiben. Es waren garantiert genügend. Doch seit wann tracken wir unser Leben?

Das Habsburghaus auf der Rax

Vermessung des Menschen

Sich für die eigene körperliche Leistung zu interessieren, sich immer mehr selbst zu optimieren und mit anderen zu messen, ist - zugegebenermaßen - kein ganz neues Konzept. Schließlich hielt man schon die Olympischen Spiele der Antike nur zu diesem Zweck ab. Was sich aber geändert hat ist, dass nicht nur mehr (Spitzen-)Athleten persönliche Bestleistungen haben, die es zu übertreffen gilt. Die teure Sportuhr ziert mittlerweile so ziemlich jedes Handgelenk. Auch im Alltag. Und obwohl es motivierend sein kann, Schritte, Puls und Co. im Blick zu haben, bringt das ständige Tracking auch Nachteile mit sich.

Einer davon ist psychischer Druck. Die empfohlene Schrittanzahl ist noch nicht erreicht, das Ende der Motivation aber schon? Der Atem ist zu flach? Der Schlaf war - laut Uhr - nicht ausreichend? Kein Wunder, wenn dann beim Blick auf das Technikteil der Puls in die Höhe rast! Schlechtes Gewissen und ein "Zwang zur Leistung" können die Tracking-Schattenseiten sein. Statt sich zu bewegen, weil es einfach Spaß macht, geht es nur noch darum, ein vermeintliches Ziel zu erreichen.

Mit der Familie auf Sommerfrische

Will ich? Oder muss ich?

Ein weiterer Punkt: Wer sich zu sehr auf Zahlen verlässt, verliert das Körpergefühl. Eigentlich sind Sie todmüde, die Augen fallen Ihnen schon zu und Ihr Körper verlangt nach einer Pause, doch die Uhr jagt Sie hinaus auf die Joggingstrecke? Raten Sie gerne, welche Option in diesem Fall die gesündere wäre! Überbelastung, Verletzungen, Verlust jeglicher Lust an Bewegung oder Schlaf können die Folgen sein. "Nur" 1.000 Schritte nach der Arbeit zu machen ist immer noch besser, als aus Frust über die vermeintliche Unerreichbarkeit des Tagesziels direkt auf die Couch zu wandern.

Apropos "Unerreichbarkeit": Gemeinsam mit unterschiedlichen Tracking-Methoden, sei es nun über Ringe, Uhren oder übers Smartphone, haben auch ständige Vergleichbarkeit Einzug in unser Leben gehalten. In Verbindung mit Social Media, wo die neue persönliche Bestleistung stolz gezeigt, aber auch von gefühlt Millionen anderen Menschen easy übertroffen wird, kann so eine besonders ungesunde Dynamik entstehen. Challenges, Rankings und Leaderboards motivieren nicht nur, sie können auch demotivieren. Auch dem Selbstwert kann es durchaus abträglich sein, wenn die Konkurrenz gefühlt die ganze Welt ist.

Das Abenteuer beginnt hinterm Haus

Die Gegenbewegung: Non-Tracking

Wo ein Trend entsteht, dauert es nicht lange, bis sich auch ein Gegentrend bemerkbar macht. In diesem Fall in Form von "Non-Tracking". Darunter versteht man den bewussten Verzicht auf das Aufzeichnen und Erheben von Daten oder Gewohnheiten: Kein Schritte-, Kalorien-, Schlaf-, Stress-, Puls- oder sonstiges Aufzeichnen. Es geht darum, sich nicht ständig selbst zu überwachen. Das Ziel ist es, sich selbst wahrzunehmen und im Moment sowie bedürfnisorientiert zu leben. Der Zwang zur Optimierung entfällt, wodurch ein zusätzlicher Stressfaktor im ohnehin schon anspruchsvollen Leben wegfällt.

Gerüchten zufolge soll selbst eine Wandertour ohne Technik möglich sein! Probieren Sie es gerne aus, der Knappenhof ist das perfekte Hotel für Wanderungen im Raxgebiet. Wer unterwegs den Blick auf die beeindruckende Natur statt auf ein Display richtet, spürt auch so die gesunden Effekte von Wandern: Der Puls beschleunigt sich leicht, was das Herz-Kreislaufsystem trainiert, klare Bergluft flutet die Lungen und Stress fällt automatisch von einem ab. Sie werden auf den zahlreichen, wunderschönen Wanderwegen rund um den Knappenhof jede Menge Tiere sehen, das Zwitschern der Vögel hören und aus einem Mehr an Gelassenheit auch ein Mehr an Kraft schöpfen.

Außenansicht des Hotels & Restaurants Knappenhof im Sommer bei blauem Himmel

Unser Tipp!

Sie möchten Non-Tracking einmal ausprobieren? Lassen Sie Ihre Sportuhr gerne zuhause! Genießen Sie die wunderbaren Kreationen aus unserer Küche mit allen Sinnen, anstatt mit dem Blick auf eine Kalorientabelle. Und spüren Sie, wie Sie nach einer Nacht am Knappenhof energiegeladen aufwachen, ganz ohne App und Sleeping Score. Schließlich sind wir fühlende Wesen und keine zahlenverarbeitenden Maschinen.

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