Traurig im Winter?
Das hilft gegen Winterblues!Viele Menschen kennen das Gefühl, ein wenig niedergeschlagener oder traurig im Winter zu sein. Woher es kommt und was man dagegen tun kann.
Warum fühlen wir uns traurig im Winter?
Je nachdem, welchen Quellen man Glauben schenkt, kommt für bis zu fünf Prozent der Bevölkerung mit dem nahenden Winter auch ein Stimmungstief. Betroffene berichten von Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, beleierner Müdigkeit, Traurigkeit und Stimmungsschwankungen. Generell fühlen sie sich träge und so, als könne kein Tiefschlaf dieser Welt, egal wie lange er sein möge, diese ständige Müdigkeit vertreiben.
Auch sozialen Rückzug und verminderte Lust auf Aktivitäten mit Freunden und Familie kann man beobachten, ebenso wie Probleme bei der Konzentration. Ein weiteres Phänomen, das sich zu diesem Symptomkreis gesellt, ist ständiger Heißhunger auf Süßes und Kohlenhydrate. Doch was steckt dahinter? Warum fühlen wir uns plötzlich traurig im Winter, wo es doch jetzt eigentlich so viele schöne Dinge gibt, auf die wir uns freuen könnten? Zum Beispiel den stimmungsvollen Advent am Knappenhof oder das Weihnachtsfest mit unseren Liebsten?
Was hinter dem Stimmungstief steckt
Der Symptomkreis, den man landläufig oft als "Winterdepression", "Winterblues" oder "saisonale Verstimmung" bezeichnet, trägt auch den Namen SAD. Die bezeichnende Abkürzung steht für "seasonal affective disorder", also "saisonal-affektive Störung". Im Gegensatz zu einer klassischen Depression hängt das Stimmungstief hierbei mit der Jahreszeit zusammen und verschwindet meist spätestens im Frühling von selbst. Die Hauptursache für die Traurigkeit ist Lichtmangel, der durch die dunkleren Tage ausgelöst wird. Und zwar doppelt.
Denn die Zirbeldrüse im Gehirn wandelt das "Glückshormon" Serotonin in Melatonin um. Das brauchen wir, damit wir uns müde fühlen und der Körper weiß, dass es Zeit zum Schlafen ist. Wird es dunkel, steigt die Melaninproduktion. Bei Helligkeit und Tageslicht wird die Serotoninproduktion angeregt. Dadurch werden wir wach und energiegeladener. Fehlt nun das Sonennlicht, das wir für die Serotoninproduktion brauchen, ist der Körper ständig randvoll mit Melatonin. Das fein austarierte Gleichgewicht ist also aus der Balance. Neben der wachmachenden Wirkung fehlt uns auch die stimmungsaufhellende Funktion des Serotonins.
Winterblues oder Depression?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim saisonal auftretenden Stimmungstief um keine Depression im klinischen Sinn. Die Abgrenzung ist wichtig, damit man Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Bei einer "echten" Depression verschwindet die Traurigkeit nämlich nicht einfach mit etwas Sonnenlicht wieder. Sie tritt ganzjährig auf, beeinflusst das Leben schwerwiegend, ist geprägt von tiefer Hoffnungslosigkeit, fehlendem Selbstwert und Gedanken an Suizid. Depressionen müssen von Profis behandelt werden und sind nichts, was "einfach so" verschwindet.
Ist das Stimmungsloch so tief, dass man vermeint, keinen Ausweg zu finden, leidet man zudem an Appetitlosigkeit statt ständigem Heißhunger, gibt es keine Hochs mehr sowie Probleme beim Einschlafen, sollte unbedingt Fachpersonal konsultiert werden!
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Traurig im Winter
Das hilft!
Die saisonale Verstimmung hingegen kann man im schlimmsten Fall aussitzen. Doch wer sich betroffen fühlt und sich nicht mühsam durch den Winter schleppen möchte, der kann viel gegen die Antriebs- und Lustlosigkeit im Winter tun. Zum einen kann an ihr zum Beispiel durch Lichttherapie beikommen. Dabei setzt man sich unter eine Lampe, deren Licht jenem von Sonnenlicht ähnelt. Die speziellen Lampen sollten mindestens eine Stäre von 10.000 Lux haben. Rund 30 Minuten am Morgen können schon sehr wirksam sein. Lichttherapie wirkt dann am besten, wenn man in einem Abstand zwischen 50 cm und 1 Meter am Gerät sitzt, zum Beispiel beim Frühstücken oder Arbeiten, und das am besten täglich.
Zusätzlich sollten Sie sich nach draußen begeben. Denn Tageslicht, frische Luft und Bewegung wirken bei Winterblues ebenfalls Wunder. Selbst, wenn es eigentlich ein trüber Tag ist, bekommt man draußen noch mehr Sonnenlicht ab als drinnen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer wunderschönen Herbstwanderung auf der Rax und einem anschließenden Halt im Knappenhof auf Kaffee und Kuchen?
Letzteres ist ein weiterer Trick gegen SAD: Schaffen Sie bewusst Momente, auf die Sie sich freuen können! Belohnen Sie sich zum Beispiel mit einem vorweihnachtlichen Wellness-Wochenende am Knappenhof. Oder planen Sie einen Aufenthalt im sonnigen Süden, Treffen mit guten Freunden (auch wenn Sie eigentlich keine Lust haben!) und andere tägliche Highlights. Und wenn's nur eine halbe Stunde Auszeit mit dem Lieblingsbuch auf der Couch ist!
Vergessen Sie zudem zwischen all den Herbstköstlichkeiten - man denke zum Beispiel an das köstliche Gansl - auch nicht auf gesunde Ernährung. Die hält den Blutzuckerspiegel konstant und ist damit eine gute Strategie gegen Heißhungerattacken.