Wasserwanderweg: Einzigartige Tour von Kaiserbrunn bis Mödling
Wer dem Wasserwanderweg folgt, erlebt die Faszination "Wandern" aus einer ganz neuen Perspektive. Er folgt nämlich dem Wasser auf seiner Reise von der Quelle bis in die Bundeshauptstadt.
Auf den Spuren des Wassers
Schon seit über 150 Jahren versorgt die Kaiserbrunnquelle im Höllental die Stadt Wien unermüdlich mit frischem Trinkwasser. Über einen rund 90 Kilometer langen Leitungskanal fließen etwa 220 Millionen Liter täglich in die Hauptstadt. Für seine Reise braucht es ungefähr einen Tag. 1998 legte man entlang des schönsten Teils dieser Route den 1. Wiener Wasserleitungsweg an. Er folgt dem Wasser der Kaiserbrunnquelle und ist insgesamt rund 37 Kilometer lang. Der "Wasserwanderweg" ist auf zwei Etappen angelegt. Für jede sollte man einen Tag Gehzeit einrechnen.
Seinen Beginn hat der Weg in Kaiserbrunn. Der kleine Ort liegt in der Gemeinde Reichenau und ist in etwa zwölf Minuten vom Knappenhof aus zu erreichen. Hier stimmt man sich im Wasserleitungsmuseum gleich einmal auf die bevorstehende Tour ein. Die führt zunächst durchs Höllental bis zur Windbrücke nach Hirschwang. Von hier geht es über die Wehranlage an der Schwarza, vorbei an der Kartonfabrik und schließlich entlang der Trasse der 1. Hochquellenleitung entlang der Schwarza. An Sehenswürdigkeiten unterwegs sind etwa das Schloss Reichenau und die prachtvollen Villen des Ortes bemerkenswert. Payerbach und Schlöglmühl werden ebenfalls durchquert, bevor die erste Wasserleitungsweg Etappe am Bahnhof Gloggnitz sein Ende findet.
Zweite Etappe
Teil zwei am Wasserleitungsweg ist 18 Kilometer lang und führt rund 10 Kilometer entlang der Hochquellenleitung, in den Städten verläuft der Weg etwas anders. Diese Etappe beginnt in Bad Vöslau und führt bis nach Mödling. Unterwegs kommt man an der Weinkellerei Schlumberger vorbei, zwischen Weingärten geht es schließlich nach Sooß und dann nach Baden. Eine Besonderheit ist hier das Aquädukt Baden, wo die Wasserleitungsstraße in die Steinbruchgasse zweigt. Nach der Querung der Schwechat geht es schließlich zurück zur Wasserleitungstrasse.
Gumpoldskirchen samt Schloss und Pfarrhof sowie erneut zahlreiche idyllische Weingärten warten auf Genusswanderer. Von hier geht es weiter bis nach Mödling. Der Wasserleitungsweg findet sein offizielles Ende am Bahnhof Mödling. Insgesamt ist die Tour nicht besonders herausfordernd, wenngleich gutes Schuhwerk, etwas Kondition und Trittsicherheit von Vorteil sind.
Frühlingshafte Impressionen
Alternative für Genusswandernde
Wer nicht vor hat, die gesamte Tour zurückzulegen, aber einen kleinen Einblick in das Erlebnis bekommen möchte, begibt sich am besten ins beschauliche Hirschwang. Das ist nur ca. 10 Minuten Autofahrt vom Knappenhof entfernt. Hier liegt gegenüber der Rax-Seilbahn Talstation ein Parkplatz, von dem aus es nur wenige Schritte bis zum Einstieg in den Wasserwanderweg - oft auch "Wasserleitungsweg" genannt - sind. Anstatt dem Wasser zu folgen, geht man ihm entgegen, Richtung Kaiserbrunn. Dieser Weg ist nur rund vier Kilometer lang. Aber er bietet zahlreiche landschaftliche Highlights.
So geht es über Stock und Stein, leicht bergauf und bergab. Immer wieder kommt der Weg nahe ans Wasser, wo man sich im Sommer sogar abkühlen kann. Die Schwarza ist zwar glasklar, aber auch eisig kalt - aber Eisbaden soll ja gesund sein! In Kaiserbrunn angekommen, informiert man sich im eingangs bereits erwähnten Wasserleitungsmuseum über die Besonderheiten des Hochquellwassers, das von hier in die Bundeshauptstadt fließt sowie über den Wasserwanderweg.