Klassische Keksrezepte
Für eine köstliche WeihnachtszeitWeshalb stehen Kekse in so enger Verbindung mit Weihnachten? Und wie gelingen klassische Keksrezepte am besten? Eine Spurensuche.
Warum essen wir im Advent Kekse?
Kaum eine andere Zeit im Jahr steht in so engem Zusammenhang mit kulinarischen Genüssen wie der Advent. Bevor er seinen Höhepunkt am Heiligen Abend feiert, sind es vor allem Kekse und Gebäck, die uns die Wartezeit versüßen. Die Gründe dafür, sind vielfältig. Viele davon haben mit Geschichte und Religion zu tun. Denn einerseits war der Advent traditionell die Zeit der Vorfreude und Vorbereitung. In der christlichen Tradition handelte es sich sogar um eine Fastenzeit, die man am Heiligen Abend mit aufwändigem Gebäck, Keksen, Kuchen und üppigen Mahlzeiten beendete. Kekse in Form von Sternen, Herzen oder Engeln sind mit der christlichen Symbolik verbunden.
Andererseits war die Adventzeit etwas Besonderes. Um den festlichen Charakter zu unterstreichen, griff man im Mittelalter nur zu solchen Anlässen zu seltenen, wertvollen Zutaten. Man denke zum Beispiel an Zimt, Nelken und Kardamom. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich sogar klassische Keksrezepte und regionale Spezialitäten. Zum Beispiel der Nürnberger Lebkuchen. Ein weiterer Grund, weshalb vor allem in der Vorweihnachtszeit gebacken wird, hat auch mit dem bäuerlichen Kalender zu tun. Denn während der wärmeren Jahreszeit blieb neben der Feldarbeit keine Zeit für Tätigkeiten drinnen. Im Winter waren dann nicht nur leckere Zutaten wie Nüsse und Äpfel vorrätig, sondern auch die nötige Zeit da, um diese zu verarbeiten.
Backen im Advent: eine Tradition!
Häufig war und ist die Vorweihnachtszeit eine der seltenen Gelegenheiten, an denen die gesamte Familie zusammenkommt. Gemeinsames Backen, zum Beispiel mit den Kindern, schafft geliebte Familientraditionen, die gerne weitergegeben werden. Im Winter, wenn wir vermehrt Zeit drinnen verbringen, ist das Backen zudem eine schöne Freizeitbeschäftigung.
Dass wir jetzt vermehrt Lust auf Süßes haben, hat nicht nur damit zu tun, dass wir beinahe überall von Leckereien umgeben sind. Sondern auch mit biologischen Faktoren. So fehlt uns während der dunkleren Jahreszeit das Sonnenlicht, das für die Produktion von Serotonin sorgt. Weil der Körper dieses "Glückshormon" aber dennoch haben will, macht er uns Lust auf Schokolade, Kekse und andere Köstlichkeiten. Zudem mussten sich unsere Vorfahren rechtzeitig mit kalorienreicher Nahrung versorgen, um für etwaige Nahrungsmittelknappheit im Winter vorbereitet zu sein. Es könnte sein, dass dieser Schutzmechanismus immer noch in uns verankert ist.
Klassische Keksrezepte: Vanillekipferl
Man vermutet, dass das Vanillekipferl seinen Ursprung im Habsburgerreich hat. Seine Form - ein Halbmond - könnte als Erinnerung an den Sieg über das osmanische Reich im 17. Jahrhundert gelten. Ihre Herstellung ist nicht besonders schwierig. Wichtig ist, hochwertige Zutaten zu verwenden, da diese den Geschmack der Kipferl stark beeinflussen können.
Zutaten für ca. 40 Stk.:
- 250 g Mehl
- 200 g Butter (kalt, in Stücken)
- 100 g gemahlene Mandeln (alternativ gehen auch Hasel- oder Walnüsse)
- 70 g Zucker
- Mark einer Vanilleschote (oder 1 Päckchen Vanillezucker)
- 100 g Puderzucker und 2 Päckchen Vanillezucker zum Bestäuben
Zubereitung:
- Mehl, Butter, Mandeln/Nüsse, Zucker und Vanille (oder 1 Päckchen Vanillezucker) in eine Schüssel geben. Mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Min. im Kühlschrank rasten lassen.
- Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Aus dem Teig kleine Portionen nehmen und daraus dünne Rollen formen. In ca. 5 cm lange Stücke schneiden. Die Stücke zur Kipferlform biegen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
- 10 bis 12 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun werden. Abkühlen lassen und noch warm mit einer Mischung aus Puderzucker und Vanillezucker bestäuben.
Advent
am Knappenhof
Klassische Keksrezepte: Lebkuchen
Lebkuchen hat eine besonders lange Geschichte. Schon in der Antike kannte man den ähnlichen "Honigkuchen" der Ägypter, Römer und Griechen. Im Mittelalter stellten Mönche das wertvolle Gebäck mit den exotischen Gewürzen her. Er galt sogar als Heilmittel gegen Magenbeschwerden und Erkältungen. Zum Zentrum der Lebkuchenproduktion wurde München im 14. Jahrhundert, weil die Stadt durch ihre Lage Zugang zu Handelsrouten für Gewürze hatte. Lebkuchen ist besonders lang haltbar.
Zutaten für ca. 20 Stk.:
- 250 g Mehl
- 100 g gemahlene Mandeln (bzw. Haselnüsse)
- 150 g Honig
- 50 g Butter
- 50 g Zucker
- 1 Ei
- 1 TL Backpulver
- 1 EL Lebkuchengewürz (Mischung aus Zimt, Kardamom, Muskat und Nelken)
- 1 Prise Salz
Zubereitung:
- Honig, Zucker und Butter bei niedriger Temperatur in einem Topf schmelzen. Abkühlen lassen.
- Mehl, Mandeln, Backpulver, Lebkuchengewürz und Salz in einer Schüssel vermischen. Honig-Butter-Mischung und Ei hinzufügen. Zu einem glatten Teig verkneten. Teig in Frischhaltefolie ca. 1 Std. im Kühlschrank ruhen lassen.
- Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 0,5 cm dick ausrollen. Formen ausstechen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ca. 10 bis 12 Minuten backen. Nicht durchbacken!
- Vollständig ausühlen lassen, in einer luftdichten Dose aufbewahren. Nach 1 bis 2 Tagen entfalten sie ihr bestes Aroma.