Happy Gin Tonic Day!
Vom Medikament zum TrendgetränkRechtzeitig zum Gin Tonic Day am 19. Oktober widmen wir uns der Geschichte des beliebten Longdrinks. Wie kamen Gin und Tonic zu ihrer köstlichen Verbindung? Und warum feiern wir den Gin Tonic Day jährlich am 19. Oktober?

Malaria Medikament und Trendgetränk
Heute gibt es wohl keine Hausbar, in der nicht eine Flasche Gin und etwas Tonic zu finden wäre. Schließlich handelt es sich dabei um die beiden Hauptzutaten für einen der beliebtesten Drinks der Welt: dem Gin Tonic. Es sollte aber einige Zeit dauern, bis die beiden zueinander fanden. Denn Gin kannte man schon im 17. Jahrhundert. Damals unter dem Namen "Genever" bekannt, setzte man ihn als Heilmittel gegen eine Vielzahl von Krankheiten ein. So kam das Destillat aus Wacholderberen zur Unterstützung der Verdauung, bei Nieren- und Blasenproblemen, Fieber und bei Infektionen zum Einsatz. Und auch, wenn ein allgemeines Stärkungsmittel gefragt war, hatte man Genever schnell bei der Hand.
Es dauerte nicht lange, bis englische Soldaten Genever auch ins britische Königreich brachten. Weil die Herstellung des Alkohols extrem günstig war und seine Herstellung praktisch keinen Regeln unterlag, entstanden viele Destillereien. Gin war billiger als andere alkoholische Getränke und leicht verfügbar. Zwischen 1720 und 1750 entstand eine Art "Gin Epidemie", die erhebliche Probleme verursachte und als "Gin Craze" in die Geschichte einging. Erst als man den Ginverkauf 1751 stärer regulierte, verlief Gin-Konsum wieder in geordneteren Bahnen.

Gin trifft Tonic
Tonic Water hat seine Wurzeln in Indien während der Zeit britischer Kolonialisierung. Im 19. Jahrhundert entdeckten die Soldaten, dass ein Bitterstoff aus der Rinde des Chinarindenbaums ein wirksames Medikament gegen Malaria ist. Der Stoff, Chinin genannt, ist allerdings extrem bitter. Um dem beizukommen, mischten es die Soldaten mit Wasser, Zucker und Soda. Das erste Tonic Water war geboren. Doch wie kamen Gin und Tonic nun gemeinsam ins Glas? Es waren rein praktische Gründe. Einerseits kannte man ja schon den "Gin Punch", dem man Wirkung gegen Malaria zuschrieb. Und andererseits Tonic Water mit Chinin, ebenfalls wirksam gegen Malaria. Gemeinsam also eine Art Superdrink gegen eine Krankheit, die viele in Indien stationierte Soldaten kannten. Heute kennt man den Drink als "G&T", "Gin Tonic" und "Gin & Tonic".

International Gin Tonic Day
Viel jünger ist der International Gin Tonic Day. Er geht auf Mary Edith Keyburn zurück. Sie verstarb am 19. Oktober 2010 in einem amerikanischen Krankenhaus. Die Liebe der 95-Jährigen zu Gin Tonic war so groß, dass sie noch kurz vor ihrem Tod Gin Tonic aus einer Teetasse trank. Ihre Enkelinnen Jayne Withers und Nicola Bilington riefen daraufhin ihr zu Ehren den International Gin Tonic Day ins Leben. Mittlerweile ist der Gin Tonic Day weltweit verbreitet. Auf Social Media feiert man ihn mit Hashtags und Fotos des beliebten Getränks.

Bargenuss
am Knappenhof



Den perfekten Gin Tonic zubereiten
Da der Drink nur wenige Zutaten hat (und daher ein Longdrink ist, kein Cocktail!), kommt es auf die hohe Qualität jeder einzelnen Zutat an. Worauf Sie beim Selbermixen achten sollten:
Das richtige Glas: Ein Ballonglas oder ein großes Highball-Glas ist ideal, da es Platz für Eiswürfel und Garnierungen bietet und das Aroma des Gins besser zur Geltung bringt. Ein großer Glasrand erleichtert zudem das Riechen und Genießen der Aromen.
Die perfekte Eisqualität: Große Eiswürfel sind entscheidend. Sie schmelzen langsamer und verwässern den Drink weniger. Je klarer das Eis, desto besser, da es weniger Verunreinigungen enthält, die den Geschmack beeinträchtigen könnten.
Gin und Tonic im richtigen Verhältnis: Das Verhältnis von Gin zu Tonic variiert je nach Geschmack, aber ein guter Ausgangspunkt ist 1:2 oder 1:3. Das bedeutet ein Teil Gin und zwei oder drei Teile Tonic Water. Ein hochwertiges Tonic Water, das die Aromen des Gins ergänzt, ist entscheidend. Zu viel Tonic kann den Gin überdecken, zu wenig macht den Drink zu stark.
Die richtige Garnierung: Je nach Gin-Sorte bieten sich verschiedene Garnituren an, um den Drink zu verfeinern. Klassisch ist eine Scheibe Limette oder Zitrone. Aber auch Gurke, Rosmarin, Thymian oder eine Kombination aus Beeren und Zitrusfrüchten können verwendet werden, um die Aromen zu intensivieren.
Hochwertiger Gin: Der Gin ist der Star des Drinks, also sollte man auf Qualität setzen. Es gibt unzählige Gins mit verschiedenen Botanicals (Kräutern und Gewürzen), die dem Getränk Tiefe verleihen. Klassische London Dry Gins sind für Einsteiger eine sichere Wahl, während experimentierfreudige Genießer auf Gins mit exotischen Aromen wie Hibiskus, Pfeffer oder Lavendel zurückgreifen können.
Das Tonic Water: Nicht jedes Tonic Water passt zu jedem Gin. Manche Gins harmonieren besser mit einem süßeren Tonic, andere mit einem herberen. Es lohnt sich, verschiedene Marken auszuprobieren, um die perfekte Kombination zu finden.