Eierschwammerl suchen und zubereiten
Goldgelbe Schätze aus dem WaldIn Deutschland kennt man sie als "Pfifferlinge", hierzulande sind sie als "Eierschwammerl" bekannt: Die Rede ist von der mit Abstand beliebtesten Pilzsorte Österreichs, botanisch heißt sie Cantharellus cibarius. Die kleinen, goldig-gelben Gewächse haben so manch Geheimnis zu verbergen. Wir lüften diese und verraten alles, was man rund ums Eierschwammerlsuchen, -finden, -zubereiten und -aufbewahren wissen sollte.
Wo wachsen Eierschwammerl?
Man erkennt sie einerseits leicht an ihrer Farbe, andererseits auch an der trichterförmigen Hutform mit ihrem welligen Rand und dem fruchtigen Geruch, der ein wenig an Marillen erinnert. Doch wo sollte man am besten nach den Wildpilzen Ausschau halten? Eierschwammerl kommen hauptsächlich in Misch- und Nadelwäldern vor. Zum Beispiel rund um den Knappenhof. Häufig stehen sie in der Nähe von Buchen, Fichten, Kiefern und Eichen. Sie gedeihen besonders gut von Juni bis Europa. Weil sie es gern feucht haben, ist der ideale Zeitpunkt für die Eierschwammerljagd nach Regen. Ist das Wetter schon seit Wochen durchgehend trocken, kann man keine Eierschwammerl finden. Auch, wenn es zu heiß wird, passt ihnen das nicht. Sie bevorzugen milde Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad sowie Halbschatten.
Worauf sollte man beim Eierschwammerlpflücken achten?
Beim Sammeln von Eierschwammerl sollte man darauf achten, nicht aus Versehen den "falschen Pfifferling" (Hygrophoropsis aurantiaca) zu erwischen. Der ist zwar nicht giftig, kann aber bei empfindlichen Personen Verdauungsbeschwerden verursachen. Er schmeckt auch nicht wahnsinnig toll. Im Gegensatz zum echten Pfifferling hat der unechte Verwandte eine blassere und eher orange Farbe, die Lamellen stehen frei, der Hut ist oft weniger wellig und manchmal mit Vertiefung in der Mitte und der Stiel ist dünner. Er riecht in der Regel nach gar nichts. Ist man sich sicher, die gewünschte Variante vor sich zu haben, sammelt man diese am besten in einem luftdurchlässigen Korb oder in einer Stofftasche. Plastiksackerl lassen die Pilze schwitzen, dadurch verderben sie schneller.
Praktisch ist es, ein Pilzmesser mit gebogener Klinge und einer Bürste zur Hand zu haben. So kann man sie noch vor Ort putzen. Generell sollten nur so viele Pilze mitgenommen werden, wie man selbst verzehren kann. In Österreich ist das Gesetz durchaus streng. Maximal zwei Kilogramm pro Tag sind für den Eigenbedarf erlaubt. Junge und alte, überreife Exemplare lässt man stehen. Erstere, damit sie noch wachsen können. Und zweitere, damit sie ihre Sporen verbreiten und so für "Nachwuchs" sorgen können. Um das unterirdische Pilzgeflecht ""Myzel") nicht zu beschädigen, sollte man Pilze abschneiden und nicht aus dem Boden reißen.
Verantwortungsvolle Pilzsammler verhalten sich der Natur und den Waldbewohnern gegenüber respektvoll. Das heißt, sie hinterlassen keinen Müll, zertrampeln keine Gräser und Pilze und stören die Waldbewohner nicht durch zu laute Gespräche oder gar Musik aus Lautsprechern. Eierschwammerl sind übrigens gar nicht so leicht zu kultivieren. Sie haben ziemlich große Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit und brauchen die Wurzeln bestimmter Bäume, um gedeihen zu können. Das Sammeln in der Wildnis ist daher immer noch die beste Variante.
Köstliches
aus dem Wald
Wie bewahrt man Eierschwammerl auf?
Die meisten Pilze sollte man so schnell wie möglich verarbeiten. Auch Eierschwammerl gehören dazu. Sie verderben nämlich sehr leicht. Maximal zwei bis drei Tage können sie aber im Kühlschrank überstehen. Der Trick dabei: Man bewahrt sie in einer Papiertüte oder auf einem Teller mit einem feuchten Tuch abgedeckt auf. Sie sollten allerdings nur geputzt, nicht gewaschen sein. Sonst werden sie matschig.
Viele fragen sich jetzt vielleicht: "Kann man Eierschwammerl einfrieren?". Die gute Nachricht: man kann. Allerdings muss man sie vor dem Einfrieren kurz blanchieren, indem man sie ein bis zwei Minuten zuerst in kochendes Wasser taucht. Und dann mit Eiswasser abschreckt. Im Gefrierbeutel können sie - gut abgetrocknet - dann bis zu 6 Monate aufbewahrt werden. Möchte man gefrorene Pilze verwenden, gibt man sie direkt in die Pfanne, ohne sie vorab aufzutauen. So bleibt die Konsistenz erhalten. Eine weitere Möglichkeit ist das Trocknen der kleinen Schätze. Dafür schneidet man sie in dünne Scheiben, die an der Luft, im Backofen oder im Dörrgerät ausharren, bis die Feuchtigkeit entwichen ist.
Wie gesund sind Eierschwammerl?
Pfifferlinge sind einerseits wahnsinnig köstlich. Andererseits aber auch gesund. So finden sich in ihnen viele Vitamine, zum Beispiel Vitamin D, B-Vitamine und Vitamin A. Sie sind eine gute Quelle für Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Zink sowie Ballaststoffe. Die enthaltenen Antioxidantien helfen dabei, zellschädigende freie Radikale im Körper zu bekämpfen.
Wie bereitet man Eierschwammerl zu?
Die vielseitigen Pilze lassen sich auf verschiedenste Arten zubereiten. In ihrer klassischsten Variante kommen sie gemeinsam mit Zwiebeln in Butter angebraten auf den Tisch. Auch in einer feinen Rahmsauce mit Weißwein und Schlagobers machen sie sich hervorragend. Beliebt ist auch die Variante des cremigen Eierschwammerl Risottos. Zwar passen Pfifferlinge auch gut als feine Füllung für ein Omelette oder geröstet mit Rühreiern, ihren Namen haben sie aber angeblich nur von ihrer gelben Farbe.