Die Erdbeersaison ist eröffnet!
Rückkehr der SommerbotinDer Frühsommer bringt frische Beeren zurück auf die Felder und in die Wälder. Auch rund um den Knappenhof lassen sich die wilden Vertreterinnen der beliebten Früchte finden. Doch wie lagert man seine Ausbeute am besten? Wann genau ist Erdbeersaison? Und wie kann man Erdbeeren länger haltbar machen?
Warum die Erdbeere manchmal Ananas heißt
Funde geben Hinweise darauf, dass der Mensch schon seit der Steinzeit der roten Beere verfallen ist. Damals war es freilich die europäische Wald-Erdbeere, die seine Lust auf Süßes befriedigte. Erst im Mittelalter baute man sie sogar an, anstatt die kleinen Früchte nur zu suchen. Es sollte jedoch noch bis ins 17. und 18. Jahrhundert dauern, ehe zwei Arten aus Amerika ihren Weg über den großen Teich fanden: Die Scharlach-Erdbeere und die Chile-Erdbeere. Sie waren sofort ein Hit, schließlich waren die beiden Arten weit größer als ihre europäische Verwandte aus dem Wald. In Frankreich kreuzte man schließlich die beiden. Das Ergebnis: Jene Gartenerdbeere, die wir heute kennen und lieben. Von ihr stammen fast alle unserer kultivierten Sorten ab. Aus botanischer Sicht ist die Erdbeere trotz ihres Namens übrigens keine Beere.
Apropos Name: Weshalb nennt man eigentlich in Teilen Österreichs und Bayern die Erdbeere auch "Ananas"? Das hat mit ihrer Kulturgeschichte zu tun. Denn das Wort "naná" heißt in der südamerikanischen Guaraní-Sprache so viel wie "köstliche Frucht". Und daraus machten die Portugiesen schließlich "ananás". Als die Franzosen für ihre neue Kreuzung einen Namen suchten, entschieden sie sich für Fragaria x ananassa - die köstliche Erdbeere. In bestimmten Landesteilen wurde daraus schließlich "Ananas", ohne dass die beiden Obstsorten etwas miteinander zu tun hätten.
Lieblingsobst
im Sommer
Wie lang dauert die Erdbeersaison?
Je nach Wetterlage und Region beginnt die Erdbeersaison in Österreich meistens Mitte bis Ende Mai. Sie dauert dann in der Regel bis Juli an. Im August ist der Zauber meist schon vorbei. Wer die Erdbeersaison ausdehnen möchte, sollte bei der nächsten Wanderung nach Walderdbeeren Ausschau halten. Sie haben von Juni bis Oktober Saison. Am ehesten findet man diese in lichten Laub- und Nadelwäldern oder am Rand von Wäldern. Sie benötigt sonnige Standorte mit feuchten, nährstoff- und humusreichen Böden. Wichtig ist, Walderdbeeren gut zu waschen, bevor man diese verzehrt. Und nicht unbedingt direkt neben dem Wegesrand zu sammeln. Die Angst vor dem Fuchsbandwurm ist laut Expertenmeinung übrigens unbegründet; laut ihnen trifft mehr Menschen pro Jahr ein Blitz als ein Fuchsbandwurm.
Erdbeeren, egal ob wild oder vom Erdbeerfeld, sollten allerdings erst dann gewaschen werden, wenn man sie essen möchte. Die empfindlichen Früchte verderben durch Feuchtigkeit schneller. Im Kühlschrank halten sie bei etwa sechs Grad; ihre Haltbarkeit verlängert sich, wenn auch Stiele und Blätter dran gelassen werden. Zusätzlich sollten die Früchte auf Küchenrolle und einzeln, nicht aufeinanderliegend, gelagert werden, um Druckstellen zu vermeiden. Doch auch mit den besten Vorsichtsmaßnahmen ist nach spätestens zwei Tagen meist Schluss. Halten die Erdbeeren aus dem Supermarkt weit länger, ist das schon sehr verdächtig.
Wie man Erdbeeren länger haltbar macht
Glücklicherweise lassen sich Erdbeeren - wie übrigens alle Beeren - wunderbar einfrieren. Sie sind nach dem Auftauen vielleicht nicht mehr so hübsch, aber man kann sie beispielsweise als köstliche Zutat im Smoothie verwenden. Noch gefroren als Eiswürfel im Getränk serviert machen sie ebenfalls eine gute Figur. Dafür entweder die ganzen Früchte einfrieren und verwenden, oder zunächst pürieren und in Eiswürfelbehältern gefüllt ins Gefrierfach legen.
Ebenfalls eine gute Idee ist es, das Erdbeer-Püree nach Geschmack zu süßen und in Eis-am-Stil-Förmchen einzufrieren. Eine weitere Variante der Haltbarmachung von Erdbeeren ist natürlich die allseits beliebte Marmelade. Wenige Menschen trauen sich drüber, dabei ist es kein Hexenwerk: Erdbeermarmelade machen ist wirklich einfach.
Erdbeermarmelade selber machen
Wer die Erdbeersaison bis in den Winter verlängern möchte, braucht nur wenige Zutaten:
- 1 kg Erdbeeren
- 1 Zitrone
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- Saubere Einmachgläser
- großen Topf
- Pürierstab
- Schöpfkelle
Und so geht's:
Zunächst die Gläser sehr heiß ausspülen oder gar auskochen. Geöffnet bereit stellen. Dann die Erdbeeren waschen und Blätter entfernen. Gemeinsam mit dem Zitronensaft in einen großen bzw. hohen Topf geben und fein pürieren. Anschließend mit dem Gelierzucker verrühren und langsam aufkochen lassen. Etwa 10 Minuten köcheln lassen, dabei oft umrühren. Die Marmelade ist fertig, wenn der Geliertest gelingt: Dafür gibt man einen halben Teelöffel der Masse auf einen kalten Teller. Stockt sie zu Marmelade, geht's mit dem nächsten Schritt weiter.
Dabei füllt man die heiße Marmelade in saubere und sterile Schraub-Gläser. Gut verschlossen sofort auf den Deckel stellen und mindestens eine halbe Stunde so stehen lassen. An einem trockenen, kühlen und dunklen Ort aufbewahrt, hält die Erdbeermarmelade mehrere Monate. Wenn man sie nicht vorher aufisst!
Welche Beeren haben jetzt noch Saison?
Auch aus der Kategorie der "echten" Beeren gibt es einige Vertreterinnen, die jetzt - wild im Wald und friedfertig am Feld bzw. Strauch - wachsen. Man denke zum Beispiel an die Heidelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Ribisel in allen Farben, und an die Brombeeren. Sie alle haben grundsätzliche Eigenschaften, etwa was Haltbarkeit und Verwendungszweck betrifft, gemeinsam.
So lässt sich aus ihnen mindestens ebenso gut Marmelade machen wie aus Erdbeeren. Sie schmecken im Joghurt hervorragend und beweisen auch als Topping für Kuchen und Torten, was in ihnen steckt. Beeren sind übrigens überaus gesund. Sie stecken voller Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe. Letztere stehen im Ruf, beschädigte Körperzellen reparieren zu können.